Der Inanna-Mythos, die Bienenkönigin und die Kristallkugel
Vier Abende mit Mythen und Märchen mit Bezug zum Matriarchat
„Inanna saß an einen Apfelbaum gelehnt. Als sie sich an den Apfelbaum lehnte, war ihre Vulva wundervoll anzuschauen. Die junge Frau Inanna freute sich über ihre wunderbare Vulva und bejubelte sich selbst.“
Aus dem Inanna-Mythos der Sumerer, aufgezeichnet ca. 2000 v. Chr.
Bevor die patriarchalen Zeiten begannen, lebten die Menschen auf dieser Erde in Matriarchaten. Während in den Patriarchaten die männliche Energie eine Hoch-Zeit erlebt(e), war in den Matriarchaten die weibliche Energie in allen ihren Facetten präsent. Und so gab es keinen allumfassenden Gott, sondern eine Große Göttin. Heilig war nicht das Lichtvolle – wie der Vater im Himmel lichtvoll ist. Nein, verehrt wurde das Dunkle, Geheimnisvolle, Feuchte – so wie es in den Höhlen der Mutter Erde zu finden ist.
Im Inanna-Mythos steht die Göttin Inanna im Mittelpunkt. Sie ist eine sehr mächtige Göttin. Sie ist die Göttin des Himmels und der Erde, der Liebe, der Fruchtbarkeit und des Krieges und auch die Stadtgöttin von Uruk. Im zweiten Teil des Inanna-Mythos bejubelt Inanna ihre Vulva und freut sich an ihrer Nacktheit.
Während in den patriarchalen Religionen die Anbindung an den Ursprung (re-ligio) über Askese und einer Abwertung des Körperlichen erfolgt, stellten in den matriarchalen Religionen sinnliche Freuden gerade die Berührung mit dem Göttlichen dar. Seligkeit aufgrund körperlicher Genüsse – sexueller oder anderer – galt als Vorgeschmack des Himmels. Und Frauen waren aufgrund ihrer Fähigkeit, physische Lust zu geben und zu empfangen, Trägerinnen des göttlichen Funkens.
Im Inanna-Mythos erfahren wir aber auch eine andere Facette der weiblichen Energie ganz unmittelbar - die Wandlungskraft. Inanna schickt ihren Gatten Dumuzi in die Unterwelt, nachdem er - ohne um sie zu trauern - ihren Thron okkupiert hat, nachdem sie nach drei Tagen noch nicht wieder von ihrem Gang in die Unterwelt zurückgekehrt war.
Ich arbeitete in den 2000er Jahren im Norden von Mosambik als Beraterin zivilgesellschaftlicher Organisationen und erhielt dort beim Volk der Makua Einblick in eine matrilineare Lebensweise. Bei der matrilinearen Lebensweise zieht der Mann zur Frau bzw. zur Familie der Frau. Ich organisierte Seminare über Recht, unter anderem über Familien- und Erbrecht. Das Familien- und Erbrecht der Makua unterscheidet sich vom staatlichen mosambikanischen Recht, das auf einer patrilinearen Lebensweise beruht. Auch wenn es zwischen verschiedenen matrilinearen Gesellschaften Unterschiede gibt, so gewann ich doch eine Idee davon, wie die Beziehungen in den Familien bei matrilinearer Lebensweise aussehen.
In Matriarchaten zieht der Mann zur Frau, darüber hinaus ist die Mutter der Frau bzw. die Matriarchin die zentrale Figur in der Familie. Über sie erfolgt die Abstammung. Sowohl der Mann als auch die Frau gehören auch nach der Hochzeit weiterhin ihrer eigenen Herkunftsfamilie an. Sie haben ihre Mutter und ihre Geschwister als wichtigste Bezugspersonen. Da beide Eheleute ihre emotionale Heimat in ihrer jeweiligen Ursprungsfamilie haben, sind sie nicht darauf angewiesen, daß ihr Partner oder ihre Partnerin sie bei persönlichen Themen emotional zu 100% „auffängt“. Das entlastet die Zweisamkeit.
In meinem Buch „Die Kristallkugel – Die Symbolik alter Märchen entschlüsselt für die neue Zeit“ habe ich mich intensiv mit 12 alten Märchen und Mythen beschäftigt und die Märchensymbole für uns heutige Menschen entschlüsselt. Bei vier Online-Märchen bzw. Mythenabenden im November und Dezember 2024 tauchen wir tief in die Symbolik alter Märchen und Mythen ein - alle mit Bezug zum Thema "Matriarchat". Mach es Dir auf Deinem Sofa gemütlich und lausche dem von mir erzählten Märchen / Mythos Ich interpretiere einige der Symbole und wir tauschen uns in der Gruppe darüber aus.
Termine
Vier Freitag-Abende im November und Dezember jeweils von 19 bis 20.30 Uhr bei Zoom
15.11.2024
Der Inanna-Mythos Teile 1 bis 3
Was wir von den Matriarchaten für das Leben in der neuen Zeit lernen können. Fühle die Verbundenheit der weiblichen Energie. Entdecke heilsame Sexualität.
22.11.2024
Inannas Abstieg in die Unterwelt (Der Inanna-Mythos Teil 4)
Fühle den Unterschied zwischen Dualität und Polarität. Schaue Deine Schattenseiten an und werde neu geboren. Wo bist Du Täterin?
6.12.2024
Die Bienenkönigin
Was die Ameisen, die Bienen und die Enten uns für unser Leben mitteilen. Entdecke Anklänge an die altorientalische Liebeslyrik in einem Märchen der Brüder Grimm
20.12.2024
Die Kristallkugel
Wie alles mit allem zusammenhängt. Eine Reise vom Matriarchat über das Patriarchat bis in die neue Zeit. Wie die weibliche und die männliche Energie mit den vier Elementen wunderbar zusammenwirken und dabei Großes erschaffen!
Kommst Du mit in die Welt der Matriarchate?
Eine Aufzeichnung wird es nicht geben, da die Abende auch einen geschützten Rahmen für den Austausch untereinander bieten sollen.
In meiner Märchenreise per Audio durch zwölf alte Märchen und Mythen "Rote Rosen und Goldene Äpfel" bekommst Du aber meine vorab aufgezeichneten Gedanken und Inspirationen zu allen zwölf alten Märchen und Mythen, mit denen ich arbeite. Mehr als 10 Stunden Audios!
Auch zwischendurch inspiriert bleiben?
Etwa einmal im Monat verschicke ich einen Newsletter mit kurzen Inspirationen zu Märchen. Melde Dich zu meinem Newsletter an und Du bekommst als Begrüßungsgeschenk einen Text zum Märchen "Aschenputtel" in der Urfassung aus dem Jahr 1812 zugeschickt, dazu einen Link zum Audio des Märchens.