Von Nornen, Lindwürmern und Frau Holle
Über alte Märchen und Mythen Zugang zu unseren Ur-Müttern finden
Ein Online-Workshop am Di., 30.12.2025, 17 bis 20 Uhr bei Zoom.
Mit dem Eintritt der Sonne in den Steinbock um den 21.12. beginnt der Winter. Zur Steinbock-Energie gehören für mich die Ur-Mütter, und nicht von ungefähr wurden den drei weiblichen germanischen Ur-Göttinnen, den drei Nornen, die das Schicksal erschaffen, gerade in der Steinbockzeit gedacht.
Leider hat sich in unserer patriarchalen Kultur der Archetyp einer Ur-Mutter nicht erhalten und klingt nur in wenigen Märchen an. Die Märchen mussten ja auch die (patriarchale) Zensur überstehen. Die Erde ist eine Göttin, der weibliche göttliche Anteil. Dem Vater im Himmel huldigte man, aber mit der Christianisierung wurde die Verehrung der Erde als Göttin und so des nährenden, tragenden göttlichen Anteils verboten. So erließ Karl der Große im Jahre 782 einen verbindlichen Gesetzestext mit dem Titel „Capitulatio de partibus Saxoniae“. Unter anderem verbot das Gesetz, nach heidnischem Brauch an Quellen, Bäumen oder Hainen Gelübde darzubringen.
In Märchen aus unserem Kulturkreis begegnen wir der Ur-Mutter in Gestalt der Großmutter des Teufels mit den drei goldenen Haaren und natürlich als "Frau Holle" im gleichnamigen Märchen. Die mütterliche Ur-Energie vemittelt auch das Märchen "König Lindwurm", ein Märchen aus Norddeutschland und Dänemark. Ein Lindwurm ist ein schlangenähnliches Wesen. Während in China der Drache männliche Stärke symbolisiert und dem Sternzeichen Widder entspricht, steht der Lindwurm für die Ur-Mutter. Es ist ein kriechendes Geschöpf und daher eng mit der Mutter Erde verbunden. In „Lind-wurm“ kommt außerdem die „Linde“ vor – der mütterliche Baum. Die Schlange war in alten Kulturen eine Heilsbringerin und ein heiliges Tier der Großen Mutter, die für den ewigen Kreislauf des Lebens verantwortlich ist. Überliefert sind Märchen, in denen eine Schlange mit einem Krönchen als guter Hausgeist über das Wohl der Familie wacht.
Ähnlich steht der Drache im Mayakalender für die Verbundenheit mit der nährenden Kraft der Mutter Erde. Erst später, in patriarchalen Mythen kämpften männliche Helden gegen Drachen, weil die Zeit der Matriarchate in der Bewusstseinsentwicklung der Menschheit vorbei war. Nun dürfen wir uns an den Archetypus der Ur-Mutter wieder anschließen.
In einem Workshop nähern wir uns dem Thema Ur-Mütter in unserem Kulturkreis über Märchen und Mythen an. Wir schauen auch über den Tellerrand nach Sumer und ins alte Ägypten und treffen dort die Ur-Göttin Nammu sowie die Muttergöttin Hathor.
Anmeldung ab Herbst 2025 möglich. Du kannst Dich aber schon jetzt auf Liste als Interessent*in setzen, um dann im Herbst weitere Informationen zu bekommen.
Dr. Grit Ludwig
Ur-Weisheiten von Märchen, Systemische Selbst-Integration, Naturheilkunde
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