Der SelbstVerbindungs-Blog
von Dr. Grit Ludwig
Authentisch sein, auf die innere Stimme hören, das wird immer wichtiger in unserer Zeit! Oft ist unsere innere Stimme nicht ganz klar zu vernehmen: Durch (größere und kleinere) eigene Traumata aus der Kindheit, durch übernommene Traumata oder allgemein durch Verstrickungen aus dem Familiensystem verlieren wir teilweise die Verbindung zu unserem wahren Selbst.
In diesem Blog findest Du Beiträge dazu, wie Du Dich besser mit Deinem Wesenskern verbinden kannst. Dadurch wird es möglich, dass Du Dein Leben als Original lebst und Deinen eigenen Weg gehst!
Symbiotische Beziehungen klären - Reviergrenzen abstecken
Unsere Aufgabe nicht nur in der Stier-Energie vom 21.4. bis 20.5.
Während im März mit dem Frühlingsanfang das Jahr in der Natur offiziell beginnt, treten wir am 21.4. über die Schwelle zur Stier-Energie. Der Name des Monats April leitet sich vom Lateinischen "aperire" - öffnen ab. Während es im März um das Längenwachstum ging, kommt nun das Wachstum in die Breite, die horizontal dehnende Kraft hinzu. Im Tier- und Pflanzenreich dreht es sich nun auch Beziehung, Revier und Abgrenzung Themen. Und das geht nicht ohne Kampfgeist! Der Gewinn eines Reviers und sein Hegen und Schützen sind jetzt wichtige Aufgaben für die Wesen der Natur. (Aus: Harald Knauss / Rosina Sonnenschmidt: Die zwölf Tore zur Heilung. Das Spiel der Kräfte im Jahreslauf. 2005). Auch für uns Menschen lohnt es sich, uns mit diesen Themen in den Wochen bis zum Tor der Zwillinge-Energie am 21. Mai zu befassen.
Die Fähigkeit, den eigenen Identitätsraum zu spüren und gegen Andere abzugrenzen, gehört zu unserer Grundausstattung. Aber schon früh wird Kindern diese Fähigkeit abtrainiert. Auf das erste NEIN wird oft mit Ablehnung, Enttäuschung oder gar Liebesentzug reagiert. „Zuviel Lebendigkeit“ wird sanktioniert. So etabliert sich ein internes Abgrenzungsverbot, das liebe, höfliche angepasste Wesen mit wenig Selbstbewusstsein kreiert. Symbiotische Beziehungen zu den Eltern entstehen und sind die Blaupause für alle weiteren Beziehungen im Leben. Die Einschränkung des eigenen Raumes verhindert die Entwicklung des vollen Potenzials und macht abhängig von Anerkennung durch Andere, die durch Statussymbole, „Helfersyndrom“ oder angepasstes Verhalten angestrebt wird.
Es mag paradox anmuten, aber erst durch die gesunde, klare und konsequente Abgrenzung der fremden Energie im eigenen System gelingt eine wirkliche Verbindung und Nähe zu anderen Menschen. Das Bewusstsein für den eigenen Raum stärkt die Autonomie, lässt Menschen ganz bei sich selbst ankommen und ermöglicht es ihnen, das zu leben, was dem eigenen inneren Lebensplan entspricht und Nähe zulassen. Indem sie mit ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen besser verbunden sind, können Sie souveräner mit auf Sie einprasselnden Eindrücken und Anforderungen umgehen. Dadurch reduzieren Sie Ihre Stressanfälligkeit.
Wenn sich zwei Menschen begegnen, die in dieser Weise authentisch (kongruent) sind, dann kann eine gegenseitige Anziehung entstehen. Die gesunde Distanz (Grenze) ermöglicht zugleich Selbst-Achtung und Achtung und Wertschätzung für das Gegenüber, gerade dann, wenn er andere Bedürfnisse oder Überzeugungen hat. Wird das Anders-sein des Gegenübers ausgehalten, und nicht – wie in der Symbiose als Störung der Harmonie unterdrückt – dann entsteht daraus die Chance, im Anderen – aber auch in sich selbst – etwas bisher Unbekanntes zu entdecken, und es zu verinnerlichen, wenn es stimmig ist (Dr. med. Ero Langlotz, Newsletter vom 15.3.2021, https://www.e-r-langlotz.de/newsletter-maerz-2021-ii/). Dann fühlen sich beide Partner in ihrem Eigenen (Selbst) wahrgenommen und wertgeschätzt. So können sie sich gegenseitig in ihrer Selbst-Verbindung und Selbst-Achtung bestärken.
Eine kongruente Beziehung bietet also beiden Partnern die Voraussetzung für inneres Wachstum. So kann wahre Liebe entstehen, die absichtslos ist. In der Beziehung sind beide in der Lage, (unvermeidbare) Konflikte wahrzunehmen, anzusprechen und durch Kompromisse zu lösen (Dr. med. Ero Langlotz, Newsletter vom 15.3.2021, https://www.e-r-langlotz.de/newsletter-maerz-2021-ii/).
In einer von mir online oder in Präsenz angeleiteten Systemaufstellung nach Dr. med. Ero Langlotz (Autonomie-Training(R)) kann man auf einer symbolischen Ebene mit Figuren den eigenen Raum und damit die eigene Grenze spüren – und auch die Grenze des Gegenübers. Dadurch kann man - heute weit verbreitete - symbiotische Beziehungen zu Eltern, Kindern, PartnerInnen lösen. Nach der ca. 90minütigen Aufstellung können Sie sich besser abgrenzen und dadurch – so paradox wie es klingt, mehr Nähe zu anderen zulassen. Denn autonome Menschen begegnen sich an der Grenze. Sie überschreiten nicht die Grenze des fremden Reviers, um sich dort nützlich zu machen und sie verteidigen ihre Reviergrenze gegen Übergriffe!